Geschichte
Bau um 1790
Die Chesa Orta wurde um 1790 von Anton Chasper Cloetta gebaut. Anton war einer von vier Söhnen des Chasper Jacob Cloetta – ein reicher Bürger, der unter anderem mit ausländischem Geld handelte. Antons ältester Bruder Jacob war Pfarrer, der zweite Bruder Peter ein bedeutender Politiker. Anton war vermutlich Händler: Sowohl die Verwandten väterlicherseits als auch der Bruder seiner Frau Barbara Wolfgang Juvalta führten Geschäfte in Triest. Cousin Giacomo Cloetta war Händler an der Börse von Trieste. Schickte er Handelsgüter in die Schweiz – mit Zwischenlager in Bergün?
Vererbt in der Familie
Im 19. Jahrhundert wurde das Haus innerhalb der Familie vererbt; um 1880 gehörte es Wolfgang Nicolo Juvalta bzw. seiner Frau Anna Dutsch Cloetta, einer Enkelin Antons. Wolfgang Juvalta übertrug das Haus seinem Sohn Chasper und dessen Frau Jacobina Battaglia.
Jacobina und Lina: Gestalterinnen
Nach dem frühen Tod Chasper Juvaltas im Jahr 1904
erbte Witwe Jacobina das Haus. Zusammen mit ihrer Schwester Lina, die 1892 geschieden worden war, bewohnte sie das Haus bis 1933. Lina galt als «Emanze» und besass unter anderem ein Fotolabor. Chasper, Jacobina und Lina bauten das Haus in mehreren Etappen sehr stark um; auch die Jugendstilelemente in der Inneneinrichtung gehen auf Jacobina und Lina zurück. |
Battaglia-Berna
Chasper und Jacobina hatten keine eigenen Kinder. Sie hatten aber Jacobinas Neffen Nicolo als Pflegesohn aufgezogen, nachdem dessen Eltern früh gestorben waren. Nicolo Battaglia erbte somit nach Jacobinas Tod das Haus. Er war Anwalt und wohnte in Chur. Jeden Sommer verbrachte er drei Monate in der Chesa Orta.
Nach seinem Tod 1967 erbte seine Stieftochter Rena Berna das Haus und nutzte es mit ihrer Familie einige Jahre lang als Ferienhaus.
Nach seinem Tod 1967 erbte seine Stieftochter Rena Berna das Haus und nutzte es mit ihrer Familie einige Jahre lang als Ferienhaus.
Familie Funk-Schucan
1975 übernahm das Ehepaar Funk-Schucan mit seinen Kindern und Schwiegerkindern das Haus. Bis 2024 diente es primär dieser Grossfamilie als Ferienhaus und wurde zusätzlich wochenweise an andere Gruppen und Familien vermietet.. Im Laufe der Jahre erhielt es moderne Bäder, einige neue Öfen, den Namen «Chesa Orta» und W-LAN. Es behielt jedoch seine ursprüngliche Gestalt und Grösse, und die Renovationen beschränkten sich auf stilgerechte Neubemalungen verschiedener Räume.
Ein neues Kapitel: Betriebsgesellschaft Il Pair GmbH
Ende 2024 übernahmen zwei Enkelinnen des Ehepaares Funk-Schucan das Haus. Der Schwerpunkt liegt nun auf der möglichst ganzjährigen Vermietung als Haus für Gruppen und Familien. Für den Betrieb wurde die Firmal Il Pair GmbH gegründet. Verschiedene grössere Renovationsprojekte sind geplant. Doch auch weiterhin soll das Haus in seiner Grösse und Gestalt erhalten bleiben.